Rechenzentrum Zertifizierung

Ein verständlicher Überblick

Ob Energieeffizienz, Ausfallsicherheit oder Nachhaltigkeit – wer ein Rechenzentrum betreibt, kommt an anerkannten Zertifizierungen nicht vorbei. Wir geben Ihnen hier eine kompakte Einführung in die relevanten Standards und zeigen gleichzeitig, welche eigenen Qualifikationen wir als technischer Gebäudeplaner mitbringen. So erhalten Sie nicht nur Orientierung bei der Wahl der richtigen Zertifizierung, sondern auch die Sicherheit, mit einem geprüften Partner zusammenzuarbeiten.

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Glossar

DIN EN ISO - Was heißt das?

DINDeutsches Institut für Normung

Normungsorganisation für die Erstellung und Festlegung von Standards in Deutschland. Viele deutsche Normen (DIN) werden in europäische (EN) oder internationale (ISO/IEC) Normen eingebracht und harmonisiert.

EN Europäische Norm (European Norm)

EN-Normen sind europäische Standards, die von den europäischen Normungsorganisationen CEN, CENELEC oder ETSI verabschiedet werden. Sie sorgen für eine einheitliche technische Grundlage in allen Mitgliedsstaaten der EU und der European Free Trade Association (EFTA). EN-Normen müssen von allen Mitgliedsländern identisch übernommen werden. Deshalb gibt es z. B. DIN EN … in Deutschland oder ÖNORM EN … in Österreich.

ISOInternational Organization for Standardization

ISO ist die internationale Normungsorganisation mit Sitz in Genf. Mitglieder sind nationale Normungsinstitute aus über 160 Ländern. Bekannte Beispiele: ISO 9001 (Qualitätsmanagement), ISO 14001 (Umweltmanagement). ISO-Normen sind weltweit gültig und werden von den Mitgliedsländern in ihre nationalen Normenwerke übernommen. In Deutschland heißen sie dann z. B. DIN ISO … oder, wenn auch europäisch harmonisiert, DIN EN ISO ….

IECInternational Electrotechnical Commission

Internationale Organisation zur Standardisierung im Bereich Elektrotechnik und Elektronik. Sitz ebenfalls in Genf. Während ISO fast alle Bereiche abdeckt, konzentriert sich IEC speziell auf elektrotechnische Normen (z. B. Sicherheit elektrischer Geräte, EMV-Richtlinien). Wenn solche Normen in Europa übernommen werden, heißen sie z. B. EN IEC … oder in Deutschland DIN EN IEC ….

ISAEInternational Standard on Assurance Engagements

Internationale Standards für Prüfungs- und Bestätigungsleistungen („Assurance Engagements“), herausgegeben vom IAASB (International Auditing and Assurance Standards Board), das Teil der IFAC (International Federation of Accountants) ist. ISAE-Standards regeln die Vorgehensweise von Wirtschaftsprüfern und Prüfern bei der Durchführung von Prüfungen, die nicht klassische Jahresabschlussprüfungen sind. Ein bekanntes Beispiel ist ISAE 3000, der Standard für Prüfungen im Bereich Nachhaltigkeit, Compliance, interne Kontrollsysteme oder IT-Systemprüfungen. Besonders in Deutschland relevant ist ISAE 3402, der Standard für die Prüfung von Dienstleistern im Hinblick auf deren interne Kontrollsysteme (z. B. Rechenzentren, Outsourcing-Dienstleister).

Wieso ist die Zertifizierung von einem Rechenzentrum bedeutend für Ihr Projekt?

Sind Rechenzentren gesetzlich zu Zertifizierungen verpflichtet?

Ein Rechenzentrum (engl. Data Center, Datacenter) ist Schnitt- und Lagerstelle einer Vielzahl hochsensibler Daten. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie Ihr Rechenzentrum rein für interne oder externe Zwecke nutzbar machen – ein Rechenzentrum stellt stets hohe Anforderungen an die physische, technische und organisatorische Sicherheit der dort gespeicherten Inhalte. Auch wenn eine Zertifizierung nach bestimmten Normen gesetzlich nicht vorgeschrieben ist, kann sich diese für Ihr Rechenzentrum lohnen. Zum einen gibt es zunehmend gesetzliche Auflagen, wie beispielsweise die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), welche immer höhere Anforderungen an die Sicherheit der IT-Infrastruktur und dort gespeicherten Daten stellen. Mithilfe einer Zertifizierung stellen Sie sicher, immer auf dem neuesten Stand der Technik zu sein und reduzieren das Risiko einer etwaigen Abmahnung. Des Weiteren stärken die Auszeichnung und die Zertifizierung durch einen objektiven Dritten die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen in Ihr Rechenzentrum und überzeugen potenzielle externe Nutzer. Sie geben Betreibern und Kunden die Sicherheit, dass die IT-Infrastruktur zuverlässig arbeitet und geschäftskritische Daten bestmöglich geschützt sind. Besonders im Hinblick auf Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit schaffen Zertifikate klare Nachweise und erleichtern so die Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Rechenzentren. Die Zertifizierung Ihres Rechenzentrums kann somit als grundlegende Voraussetzung für gute Geschäftsbeziehungen und Kundenzufriedenheit gesehen werden.

Welchen Zweck verfolgen Zertifizierungen für Datenzentren?

Zertifizierungen für Datenzentren dienen in erster Linie dazu, die Einhaltung definierter Qualitäts-, Sicherheits- und Effizienzstandards nachzuweisen.

Ein weiterer Zweck liegt in der Steigerung der Energieeffizienz, da viele Standards auch Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung berücksichtigen. Für Unternehmen kann eine Zertifizierung zudem ein entscheidendes Verkaufsargument sein, um Vertrauen bei Geschäftspartnern und Kunden aufzubauen. Auch rechtliche oder vertragliche Anforderungen machen bestimmte Nachweise in vielen Branchen unverzichtbar. Gleichzeitig geben Zertifizierungen Betreibern klare Leitlinien für die kontinuierliche Verbesserung ihrer Infrastruktur. Sie reduzieren Risiken, senken langfristig Betriebskosten und stärken die Wettbewerbsfähigkeit. Damit sind Zertifikate weit mehr als ein „Prüfsiegel“ – sie sind strategische Werkzeuge für Qualitätssicherung, Compliance und nachhaltiges Wachstum.

Für Betreiber von Rechenzentren sind eine Vielzahl an Zertifikaten verfügbar. Aber welche Norm und welches Zertifikat sind wirklich wichtig? Die Vielzahl unterschiedlicher Zertifizierungen kann für den Laien schnell unübersichtlich werden. Bei der Zertifizierung von Rechenzentren wird grundlegend zwischen Sicherheit aus physischer, IT-technischer und organisatorischer Sicht unterschieden. Somit definieren Zertifizierungen in diesem Bereich, insbesondere bauliche Vorschriften sowie Vorgehensweisen im allgemeinen Prozess der Planung, Management, Umsetzung und Inbetriebnahme von Rechenzentren.

Auf dieser Seite erhalten Sie einen Überblick über die TSI-Zertifizierung von TÜV-IT, die Zertifizierung nach EN-50600 sowie den IT-Grundschutz des BSI nach ISO 27001.

Welche Zertifizierungen sind für Rechenzentren wichtig?

IT-Grundschutz des BSI nach ISO 27001

Der IT-Grundschutz des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bildet die Grundlage für ein systematisches Informationssicherheitsmanagement in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen. In Kombination mit der internationalen Norm ISO 27001 definiert er verbindliche Anforderungen, um Risiken in IT-Systemen zu identifizieren, zu bewerten und wirksam zu reduzieren. Für Rechenzentren bedeutet dies, dass Prozesse, technische Infrastruktur und organisatorische Maßnahmen nach klaren Standards geprüft und zertifiziert werden. Ziel ist es, Verfügbarkeit, Vertraulichkeit und Integrität der Daten zuverlässig zu gewährleisten. Ein nach ISO 27001 auf Basis des IT-Grundschutzes zertifiziertes Rechenzentrum erfüllt damit nicht nur hohe Sicherheitsanforderungen, sondern kann dies auch gegenüber Kunden und Partnern nachweisen. Für Betreiber stellt diese Zertifizierung zudem einen wichtigen Wettbewerbsvorteil dar, da sie Vertrauen schafft und die Einhaltung regulatorischer Vorgaben sicherstellt.

In welchem Verhältnis steht die ISO/IEC 22237 zur ISO 27001?

Die ISO/IEC 22237 und die ISO/IEC 27001 verfolgen beide das Ziel, ein hohes Maß an Sicherheit in Rechenzentren zu gewährleisten – allerdings mit unterschiedlichem Schwerpunkt. Während die ISO/IEC 27001 ein übergeordnetes Managementsystem für Informationssicherheit beschreibt und vor allem Prozesse, Organisation und Risikomanagement in den Fokus rückt, bezieht sich die ISO/IEC 22237 konkret auf die bauliche und technische Infrastruktur von Rechenzentren. Sie legt Anforderungen an Standortwahl, Energieversorgung, Klimatisierung, Verkabelung und physische Sicherheit fest. Beide Normen ergänzen sich damit: ISO/IEC 27001 sorgt für den organisatorischen Rahmen und die kontinuierliche Verbesserung der Informationssicherheit, während ISO/IEC 22237 die physische Grundlage schafft. Zusammen bieten sie einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl die technische als auch die organisatorische Sicherheit eines Rechenzentrums sicherstellt. Für Betreiber bedeutet das: Eine Zertifizierung nach beiden Standards erhöht Transparenz, Glaubwürdigkeit und Vertrauen bei Kunden und Partnern erheblich.

Welche weiteren und älteren Zertifizierungen für Datenzentren existieren?

Neben den aktuellen Standards wie ISO/IEC 27001 oder ISO/IEC 22237 existieren weitere Zertifizierungen, die in der Vergangenheit große Bedeutung hatten oder heute noch ergänzend genutzt werden. Besonders bekannt ist die Klassifizierung nach ANSI/TIA-942, die Rechenzentren in vier Tier-Stufen (I–IV) einteilt und damit ein Maß für Redundanz und Ausfallsicherheit liefert. Auch der Uptime Institute Tier Standard zählt zu den älteren, aber international stark verbreiteten Zertifizierungen, die sich ebenfalls an Redundanzklassen orientieren. Weitere anerkannte Standards betreffen Bereiche wie Energiemanagement (ISO 50001) oder Umweltmanagement (ISO 14001), die vor allem ökologische und wirtschaftliche Aspekte in den Fokus rücken. Zwar sind einige dieser Zertifikate inzwischen durch modernere Normen ergänzt oder abgelöst worden, doch sie bilden weiterhin einen wichtigen Referenzrahmen und können – je nach Anwendungsfall – die Zertifizierungslandschaft sinnvoll abrunden.

In Deutschland spielt zudem das Trusted Site Infrastructure (TSI)-Zertifikat des TÜV IT eine wichtige Rolle, das seit den frühen 2000er-Jahren eingesetzt wird und regelmäßig weiterentwickelt wurde. Es handelt sich hierbei um eine aktuelle und anerkannte Zertifizierung, die mehrere Standards und Normen umfasst. Im späteren Teil des Beitrags wird noch genauer auf das TSI-Zertifikat eingegangen.

Wer stellt Zertifizierungen für Rechenzentren aus?

Welche Prüfstellen gibt es?

Zertifizierungen für Rechenzentren werden von unterschiedlichen Institutionen und Organisationen vergeben, abhängig vom jeweiligen Standard. Internationale Normen wie ISO/IEC 27001 oder ISO/IEC 22237 werden in der Regel von akkreditierten Zertifizierungsgesellschaften wie TÜV, DEKRA oder SGS geprüft und bestätigt. Spezialisierte Zertifikate wie die TSI-Zertifizierung stammen direkt vom TÜVIT, während das Uptime Institute seine eigenen Zertifizierungen weltweit vergibt. Auch nach ANSI/TIA-942 erfolgt die Zertifizierung über speziell lizenzierte Prüfstellen. In manchen Fällen, etwa beim BSI IT-Grundschutz, ist das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik selbst die maßgebliche Instanz für die Prüfung und Anerkennung. Damit reicht die Bandbreite der ausstellenden Stellen von staatlichen Institutionen über internationale Standardisierungsorganisationen bis hin zu unabhängigen Zertifizierungsdienstleistern. Für Betreiber bedeutet dies, dass die Wahl des richtigen Zertifikats auch die Auswahl einer vertrauenswürdigen, anerkannten Prüfstelle einschließt.

Wer ist TÜVIT?

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TÜV Informationstechnik (TÜVIT) ist ein unabhängiger Prüfdienstleister, insbesondere mit Fokus auf nachhaltige IT-Sicherheit. Bei der Prüfung und Auszeichnung von Rechenzentren steht gemäß der Trusted Site Infrastructure (TSI) primär die physische Sicherheit und Hochverfügbarkeit Ihres Rechenzentrums im Fokus.

Zertifiziertes Rechenzentrum planen & umsetzen

Mit GePlan Ingenieure GmbH & Co.KG

Gerne unterstützen wir Sie bei Ihrem Projekt und übernehmen für Sie Beratung, Planung und Ausführung auf dem Weg zu Ihrem sicheren, leistungsstarken und nachhaltigen Rechenzentrum.

Um den langfristigen Anspruch an Qualität und störfreien Betrieb auch nach außen vertrauenswürdig zu kommunizieren, kann sich die Zertifizierung Ihres Rechenzentrums für Sie lohnen! Als ausgebildete Fachplaner im Bereich TGA, Gebäudeautomation und Rechenzentren und TSI.Professional bereiten wir Sie gerne auf eine Zertifizierung von Ihrem Rechenzentrum vor!

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Unsere Zertifizierungen & Siegel

Was uns ausmacht

TSI.Professionals bei GePlan

Ihre Ansprechpartner

In unserem Projektteam verfügen wir über zwei sorgfältig zertifizierte TSI.Professionals. Roland Wagner und Sebastian Stegmann sind auf Basis der TSI.STANDARDs geschult und die richtigen Ansprechpartner für eine Vorbereitung auf die Zertifizierung Ihres Rechenzentrums durch TÜV-IT (TÜV-Nord).
Die Zertifizierung TSI.Professional zeichnet sich insbesondere durch eine detaillierte und fachliche Schulung in Aspekten der physischen Sicherheit und Verfügbarkeit von Rechenzentren aus.

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Dank unserer Schulung und Zertifizierung verstehen wir:

… und können somit bereits bei der Planung Ihr Projekt TSI konform ausrichten! Auf diese Weise stellen wir sicher, dass Ihr Projekt alle Vorgaben für ein Zertifikat der TÜV-IT erfüllt und bereiten Ihr Unternehmen auf das Audit vor.

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Roland Wagner

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Sebastian Stegmann

Welche Aspekte sind besonders wichtig für eine Zertifizierung?

Nachhaltigkeit, Sicherheit, Infrastruktur, Prozessmanagement und Compliance

Für eine erfolgreiche Zertifizierung von Rechenzentren spielen mehrere Faktoren eine entscheidende Rolle. An erster Stelle stehen Sicherheit, Infrastruktur und Nachhaltigkeit: Sicherheit umfasst sowohl physischen Schutz wie Zutrittskontrollen und Brandschutz als auch organisatorische Maßnahmen für den laufenden Betrieb. Die Infrastruktur muss redundant, skalierbar und ausfallsicher ausgelegt sein, damit eine kontinuierliche Verfügbarkeit gewährleistet ist. Nachhaltigkeit rückt zunehmend in den Fokus und beinhaltet energieeffiziente Kühlung, optimierte Stromversorgung sowie einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen.

Klar definierte Prozesse und Managementsysteme sind ebenfalls von Bedeutung, etwa für Risikomanagement, Notfallkonzepte oder die kontinuierliche Verbesserung. Ebenso wichtig ist die Compliance, also die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, branchenspezifischer Standards und eine lückenlose Dokumentation für Audits. Zusammengenommen bilden diese Aspekte die Grundlage für ein Rechenzentrum, das modernen Zertifizierungsanforderungen in vollem Umfang gerecht wird.

Welche Zertifizierungen kann Ihr Rechenzentrum erhalten?

Gibt es einen Standard an Zertifizierungen?

Auf eine etwaige Zertifizierung bereiten wir Sie grundlegend vor. Die Zertifizierung Ihres Rechenzentrums erfolgt in enger Korrespondenz mit unserem Partner TÜVIT (TÜV-Nord). Als ausgebildeter TSI.Professional fließt unser Know-how über die Methodik der Zertifizierung von TÜVIT bereits maßgeblich in die Beratung, Planung und Ausführung von Ihrem Rechenzentrum ein.

Die Basis für die Prüfung und Zertifizierung bildet der Kriterienkatalog „TSI.STANDARD“, welcher neben Empfehlungen des IT-Grundschutz-Kataloges des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) auch einschlägige EN- und DIN-Normen sowie VDE-Vorschriften und VdS-Publikationen berücksichtigt. Um stets den aktuellen Anforderungen zu entsprechen und den aktuellen Stand der Technik sowie den Normenstand abzubilden, wird dieser Katalog stetig weiterentwickelt.

Der Kriterienkatalog ist in neun obligatorische, thematisch getrennte Bewertungsbereiche unterteilt. Optional existieren drei weitere Bewertungsbereiche, die zu ergänzenden Prüfaussagen und ggf. auch zu weiteren Zertifikaten führen.

Struktur der Kriterien des TSI.STANDARD

Eine Zertifizierung nach TSI.STANDARD umfasst verpflichtend die Prüfung nach folgenden Kriterien:

  • ENV: Environment (Umfeld)
  • CON: Construction (Baukonstruktion)
  • FIR: Fire Proctection & Extinguishing Systems (Brandmelde- und Löschtechnik)
  • SEC: Security Systems & Organization (Sicherheitssysteme- und Organisation)
  • CAB: Cabling (Verkabelung)
  • POW: Power Supply (Energieversorgung)
  • ACV: Air Conditioning & Ventilation (raumlufttechnische Anlagen)
  • ORG: Organization (Organisation)
  • DOC: Documentation


Eine Zertifizierung nach TSI.STANDARD kann optional um die Prüfung auf folgende Kriterien erweitert werden:

  • DDC: Dual Site Data Center (Rechenzentrumsverbund)
  • EFF: Energy Efficiency (Energieeffizienz)
  • PoC: Proof of Concept (Baumuster-Konzeptsprüfung)


Besonders relevant ist die DIN EN 50600, welche optional mitgeprüft werden kann. Sie als Betreiber von einem Rechenzentrum können auf diesem Wege gleich zwei Zertifikate erhalten.

Was besagen Zertifizierungen nach der neuen Norm DIN EN 50600?

Eine weitere bedeutsame Zertifizierung für Ihr Rechenzentrum bildet die EN-50600. Die europaweit länderübergreifende Norm der Normungsgesellschaft CENELEC (Europäisches Komitee für elektrotechnische Normung) umfasst die vier Bereiche „allgemeines Konzept“, „physische Aspekte“, „Management“ und „Effizienzaspekte“ und bildet die grundlegende Richtlinie für die physische Sicherheit von Rechenzentren. Insbesondere regelt die Norm Grundlagen der Elektroversorgung, Verkabelung, verwendeten Sicherheitssysteme und Klimatisierung in Rechenzentren. Bei einer TÜVIT (TÜV-Nord) TSI-Zertifizierung haben Sie die Möglichkeit, auch die Zertifizierung nach EN-50600 zu erhalten.

Gemeinsam mit der ISO/IEC 27001 ist die EN-50600 seit dem Jahre 2016 die wichtigste Auszeichnung bei Planung, Bau und Betrieb von Rechenzentren. Während die EN 50600 auf die Absicherung während des Bauvorgangs bis zur Inbetriebnahme abzielt, deckt die ISO/IEC 27001 die Bereiche vom laufenden Rechner bis zu den Endnutzer-Diensten ab.

Die Zertifizierung gemäß DIN EN 50600 umfasst:

  • DIN EN 50600-1: Allgemeine Konzepte
  • DIN EN 50600-2-1: Gebäudekonstruktion
  • DIN EN 50600-2-2: Stromversorgung
  • DIN EN 50600-2-3: Regelung der Umgebungsbedingungen
  • DIN EN 50600-2-4: Infrastruktur der Telekommunikationsverkabelung
  • DIN EN 50600-2-5: Sicherungssysteme
  • DIN EN 50600-3-1: Informationen für das Management und den Betrieb

     

Die Norm verspricht die Reduzierung von Kosten durch optimalen Betrieb, die Vermeidung von Ausfallszenarien und Effizienzsteigerung von Rechenzentren, die einfachere und zukunftssichere Planung, Betreibung und Erweiterung von Rechenzentren nach aktuellem Stand der Technik sowie die Sicherung von Wettbewerbsvorteilen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Fragen zur Zertifizierung von Rechenzentrem mit GePlan

Ab wann ist eine Zertifizierung nach ISO/IEC 22237 möglich?

Eine Zertifizierung nach ISO/IEC 22237 ist grundsätzlich ab dem Zeitpunkt möglich, an dem ein Rechenzentrum die baulichen, technischen und organisatorischen Anforderungen der Norm vollständig umgesetzt hat. Das bedeutet: Sowohl Neubauten als auch bestehende Rechenzentren können sich zertifizieren lassen, sofern die Infrastruktur – etwa Energieversorgung, Kühlung, Verkabelung und physische Sicherheit – den definierten Kriterien entspricht. In der Praxis wird die Zertifizierung meist nach Abschluss der Bau- und Inbetriebnahmephase angestrebt, wenn alle relevanten Systeme installiert und dokumentiert sind. Für Betreiber bestehender Anlagen besteht die Möglichkeit, durch gezielte Modernisierungen und Nachrüstungen die Normkonformität herzustellen. Wichtig ist, dass eine akkreditierte Zertifizierungsstelle die Umsetzung prüft und den Nachweis erbringt. Damit bietet die ISO/IEC 22237 einen flexiblen Rahmen, um sowohl neue als auch bestehende Rechenzentren auf ein international anerkanntes Sicherheits- und Qualitätsniveau zu heben.

Stellt GePlan selbst Zertifikate aus?

Nein. Wir arbeiten jedoch eng mit entsprechenden Prüfstellen, wie der TÜV Nord zusammen und haben zertifizierte TSI.Professionals in unserem Projektteam. Wir können Sie dadurch bestmöglich auf die Zertifizierung vorbereiten und vorab Fragen klären. Auch beim Bau Ihres Rechenzentrums, wissen wir genau, welche Anforderungen erfüllt werden müssen, damit es für Sie relevante Zertifizierungen erhält.

Wann kann ein Data Center zertifiziert werden?

Üblicherweise wird ein Rechenzentrum nach der Inbetriebnahme zertifiziert. Bereits bestehende Data Center können jedoch jederzeit eine Zertifizierung beantragen. Es sollte jedoch im Vorfeld sichergestellt werden, dass das Rechenzentrum die Anforderungen erfüllt. Oft sind besonders bei älteren Rechenzentren Nachrüstungen für verbesserte Effizienz oder Nutzung erneuerbarer Energien notwendig.

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